Bericht Sportgala 8.10.11 in Paderborn

24.01.2012 21:12

4. Westfälische Kultur- und Sportgala
am 8. Oktober 2011
in Paderborn
Monatelange Vorbereitungen durch den Verein Kugepu e. V.
und seine fleißigen zahlreichen Helfer waren das Ergebnis
dafür, dass die 4. Westfälische Kultur- und Sportgala (KSG)
nach 5 Jahren zuletzt in Münster endlich am 8. Oktober 2011 in
der Paderhalle in Paderborn stattfinden konnte. Es kamen fast
200 Personen in festlicher Kleidung hin. Zunächst fand am
Nachmittag gleichzeitig mit dem Einlass die Ausstellung von
verschiedenen Werken der gehörlosen Künstler sowie von Produkten
der Hersteller, z. B. TeSS, statt. Viele unterhielten sich
sehr angeregt und konnten den Beginn der Gala nicht mehr erwarten.
Bis dahin konnten sie sich mit leckeren Gerichten stärken.
Pünktlich um 20 Uhr kamen 5 Mönche mit umhüllten
Köpfen auf die Bühne. Es kamen Gesichter der Organisatoren
zum Vorschein: Alexander Arzberger, Ralf Kirchhoff, Torsten
Möller, Elisabeth Brockmann und Simone Fischer. Die
Mönchskleidung weist auf die Anfänge der Geschichte von Paderborn
hin, informiert Alexander Arzberger, 1. Vorsitzender,
bei der Begrüßung. In Vertretung für den Bürgermeister kam
Herr Liekmeier, Behindertenkoordinator der Stadt Paderborn
auf die Bühne und sagte mit der Unterstützung von Ralf Kirchhoff,
2. Vorsitzender, sowie Gebärdensprachdolmetscher von
der Firma Schwabeland einige Grußworte. Für den sportlichen
Teil waren dann Günther Fressmann und Inna Arzberger als
Moderatoren zuständig. Trotz der geringen Anmeldung der Vereine
aus ganz Westfalen-Lippe bekamen einige fleißige und begabte
Sportler die Ehrung in Form eines Händepaares, das die
Gebärde „Sport“ symbolisiert. Sheila Schlechter (GSV Herford)
wurde für ihre Schwimmleistungen als beste, jugendliche
Sportlerin geehrt. Das gilt auch dann für ihren Bruder Tayfun
Schlechter vom GSV Herford (Schwimmen und Leichtathletik).
Ihre Mutter Sabine Schlechter (ebenfalls GSV Herford)
gewann in der Abstimmung des Komitees der KSG knapp vor
Fatma Alkan (GSV Bielefeld) den KSG-Ehrungspreis für ihre
herausragenden Leistungen im Schwimmen. Bei den männlichen
Sportlern hatte Olaf Probst von der Bowlingabteilung des
GSC Paderborns einen großen Vorsprung vor Frank Herzer
(GSV Münster) und Jan Brandenburg (GSV Paderborn). Sehr
erfreut erhielt er den Preis in die Hände. Von vielen Vereinen
war GSV Bielefeld sportlich gesehen der fleißigste und reichste
an Sportehrungen. Allein 3 Abteilungen (Damen-Basketball,
Senioren-Fußball, Golf) standen zur Auswahl. Die
Golfabteilung bekam die meisten Stimmen. Jörn Wehmeier
nahm den Preis stellvertretend für seine Mannschaft in Empfang.
Als Abwechslung für die Augen, die nur Preise gesehen
haben, kam Tobias Kramer, erfolgreicher Teilnehmer des Supertalent-
Shows 2010 und gehörloser Tänzer aus Coesfeld, auf
die Bühne. Mit seiner Einlage begeisterte er die Zuschauer. Für
den Teil der Ehrung für die besten Familienaktivitäten übernahmen
Simone Fischer, Inna Arzberger sowie Alexander Arzberger
die Moderation. Zur Auswahl standen GSV
Recklinghausen, GSC Paderborn und GSV Bielefeld. Die meisten
Stimmen in der Auswertung durch das Komitee bekam der
Kükenclub vom GSV Bielefeld. Nicole Fressmann war gerührt,
als sie den Preis empfing. Sie sagte, dies sei die Motivation zum
Weitermachen. Vor der Pause belustigte die Theatergruppe aus
Hamburg die Zuschauer mit einem Stück über das Waschpulver
„Susi“. Darin soll eine ältere Frau für das Waschpulver werben,
aber sie sprach immer wieder von völlig anderen Sachen.
In der Pause gab Tobias Kramer eine Autogrammstunde, in der
schnell eine sehr lange Schlange von wartenden Fans entstand.
Simone Fischer und Jürgen Schlechter moderierten dann die
Kulturehrungen, die eine Form der gebärdenden Hände darstellten.
Völlig für Tobias Kramer überraschend: Er erhielt den
Kulturpreis dafür, dass er sehr viel für uns Gehörlosen in der
Öffentlichkeit getanzt hat. Auch fleißige, langjährige Gebärdensprachdozenten
aus Westfalen-Lippe sollten nicht vergessen
werden. Alexander Arzberger (Verl) bekam mehr Stimmen
als Ralf Kirchhoff (Oelde) und Martin Koppe aus Münster.
Dennoch schenkte er Martin Koppe den Preis, was diesen völlig
überraschte. Er erzählte, dass er unter anderem die Studenten
in der Universität und die Eltern der Kinder von der Förderschule
in Münster unterrichtete. Die Sonderehrung des
KSG-Abends erhielten Sabine Schlechter und ihre Tochter als
beste gehörlose Künstler. Nach diesem freudigen Preisempfang
ließen die Moderatoren die überraschte Valentina Ebmeyer aus
Hamburg holen. Sie hatte die meisten Bilder bei der Ausstellung
gezeigt. Dafür wurde sie auch geehrt. Auch Kerstin Reiner
wurde für ihre öffentliche Darstellung der Gehörlosenkultur
in der Deutschen Gehörlosenzeitung geehrt. Sie bedankte sich
und sagte, dadurch sei sie weiter für ihre Öffentlichkeitsarbeit
für Gehörlose motiviert. Danach zeigte Tobias Kramer wieder
seine Tanzeinlagen. Nun kam als Moderatorin für die Misswahlen
Gisela Büker aus Herford auf die Bühne. Sie forderte
alle attraktiven und gut gekleideten Damen dazu auf, sich zu
kandidieren. Daraufhin stellten sich überraschenderweise mehr
als 20 Damen zur Wahl, auch sogar darunter die jüngste, Sheila
Schlechter. Diese gingen auf der Bühne umher und zeigten ihre
Nummern. Die Zuschauer schrieben die Nummern der ihnen
am besten erscheinenden Kandidatinnen auf Zetteln und gaben
diese ab. Um die Wartezeit bis zur Bekanntgabe der Miss Deaf
zu überbrücken, zeigten die Theatergruppe aus Hamburg mit
den Stücken „Meine schöne Stadt“ und „Skulptur“ und schließlich
die Theatergruppe aus Köln mit einem Stück „Kaugummi“.
Dann erfolgte eine kurze Pause. Danach informierte Jürgen
Schlechter, dass es nicht klar geworden sei, wo die nächste Kultur-
und Sportgala sein wird. In 3 Jahren soll es wahrscheinlich
in Herford sein, wenn sich kein anderer Verein meldet. Endlich
konnte die Miss Deaf geehrt werden. Es war Maria Breit aus
Köln. Als zweite folgt ihr Beatrice Müller aus Geseke und als
dritte Sandra Wehmeier aus Bad Meinberg. Zum Ende der Kultur-
und Sportgala kamen die Vorstandsmitglieder des Kugepu
und ihre Helfer auf die Bühne und freuten sich sehr über die
gelungene Kultur- und Sportgala. Auch Jürgen Schlechter und
Simone Fischer bekamen den Preis für die erfolgreiche Moderation.
Als Ausklang tanzten viele – sogar mit Tobias Kramer –
auf der Bühne bis zum Morgengrauen.
Ralf Kirchhoff